Freitag, 27. Juni 2014

Yes we can! Felipe ist der größte! Unfassbare Erlebnisse

Yes we can... Die beste und erfreulichste Nachricht zum Anfang. Wir haben gegen die USA gewonnen, sind Gruppenerster und können unseren Reiseplan wie geplant und gewollt fort führen. So ähnlich würde ich es einfach ganz nüchtern beschreiben. Wir haben uns in einer Gruppe durch gesetzt, in welcher alles andere als Platz 1 eine Enttäuschung gewesen wäre. Pflichtaufgabe erfüllt und weiter geht's. 

Kommen wir nun zu unserem Tag, zu unserer Anreise und dem ganzen drum herum. Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, diesen realistisch und nachvollziehbar hier in Worten wieder zu geben. Ich versuche es trotzdem mal und hoffe, dass ihr euch danach ein Bild machen könnt, welchen Horror wir heute erlebt haben. Da unsere Unterkunft in Porto de Galinhas, ca. 75 Kilometer, vom Spielort, Recife entfernt liegt, beschlossen wir zeitig in die Stadt zu fahren. Der Wecker klingelte um 7 Uhr morgens und ein Blick aus dem Fenster verriet uns, dass es heute wohl etwas ungemütlicher wird. Es goss aus Kübeln, ein Wolkenbruch nach dem anderen fegte über das Land hinweg und schnell waren wir uns einig, dass wird heute eine Schlammschlacht, diese war allerdings auf das Spiel bezogen, wenig später wussten wir, dass es auch für die Straßen gilt. Schnell noch am Frühstücksbüffet was abgegriffen und dann ging es in Badehose und mit Flip Flops zur Bushaltestelle, wo der Bus pünktlich um 08:10 abfahren sollte. Pünktlich = Brasilien ist nicht möglich.

So warteten wir mehr als eine halbe Stunde auf den Bus, der uns eigentlich für 4 Euro umgerechnet in die Stadt gebracht hätte.(Ein Taxi, hätte 40 € gekostet) Es kamen immer mehr Menschen dort an, die alle zum Spiel wollten. Mexikaner, Amerikaner, Chilenen & noch viele andere Nationen waren dort vertreten. Plötzlich tauchte ein alter VW T1 Bully auf, der Fahrer sprang aus dem Wagen, zählte uns kurz durch und wollte das wir mit ihm nach Recife zum Stadion fahren, für umgerechnet 8€ pro Person. Das wir 14 Personen für einen 9 Sitzer waren, störte hier natürlich keinem. Im Gegenteil, dem Regen wude getrotzt und alle stimmten sich gemeinsam auf das Spiel ein. Schnell wurde uns allen aber nach ein paar Kilometer klar, dass die Fahrt zu einer einzigartigen, in unserem ganzen Leben wohl bleiben wird. Es fällt mir, wie gesagt schwer, dass einfach wieder zu geben. Auf der Autobahn bildeten sich unendlich lange Staus, kein vor und zurück. Die ganzen Wassermengen konnte der Boden nicht mehr aufnehmen und so wurde alles auf die Autobahn gespült. Zeitweise hatte ich das Gefühl das wir auf dem Amazonas unterwegs sind. Überall wurde gehupt und Hektik machte sich breit. Dann sickerte die Nachricht durch, dass der Anpfiff evtl. in Gefahr ist und sogar eine Spielverlegung möglich wäre, ungläubige Blicke gingen umher. Unser Fahrer, Felipe hatte allerdings die Ruhe weg. Er kannte sich bestens aus, nahm jede Seitenstraße mit, fuhr fast ausschließlich auf der ungeteerten Fahrbahn an vielen Autos vorbei, hatte vor keinem Schlagloch Angst, auch wenn es noch so groß war. Er war für uns an dem heutigen Tage, der Überflieger und Dank ihm konnten wir auch das Spiel sehen. Ein dicken Applaus und eine Menge Trinkgeld hatte sich Felipe redlich verdient. Felipe bot uns sogar an, dass er  wartet und uns wieder zurück nimmt, gesagt, getan. Wir kamen mal wieder nicht sofort ans Stadion direkt ran und mussten noch für 2€ einen Transfer Shuttle Buchen. Um 12:15 Uhr, 45 Minuten vor Anpfiff waren wir dann endlich da. Die Schwarzmarktpreise waren heute wieder enorm hoch. Ein Ticket für 500 $ war keine Seltenheit. Schnell wurden bekannte Gesichter entdeckt und so stimmte man sich langsam aber sicher auf das Spiel ein. Bei Anpfiff waren noch viele Plätze unbesetzt, sodass nicht jeder einen Fahrer wie Felipe hatte. Zack, Boom,  Müller 1:0 und die Messe war gelesen. Viel mehr braucht man zum Spiel auch nicht sagen. Die Amerikaner waren stimmungstechnisch eher schlecht und bei uns war es meines Erachtens mal wieder gut. Nachdem Spiel wurde die Mannschaft noch schnell verabschiedet und dann ging das ganze Prozedere wie auf dem Hinweg wieder von vorne los. Schnell paar Wegbier geholt und so wurde auf dem Heimweg geschunkelt und geschaukelt bis wir endlich um 19:30 Uhr im Hotel waren. Noch schnell ein Erinnerungsfotos mit Felipe, dem besten Fahrer auf Erden, wie wir nun finden und dann ging es noch kurz in die Stadt, um auf den Einzug ins Achtelfinale anzustoßen!

















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